Köln-Müngersdorf, das beliebte Wohnviertel im Äußeren Grüngürtel Kölns

Im Stadtbezirk Lindenthal des Kölner Westens liegt das Stadtviertel Müngersdorf, das durch sein Rheinenergiestadion bundesweit bekannt wurde. Neben der Spielstätte des 1. FC Köln befindet sich dort die Deutsche Sporthochschule und andere Sportvereine. Müngersdorfs Lage im Äußeren Grüngürtel von Köln machte den Stadtteil zu einem der beliebtesten Wohnviertel.

Alte Gutshöfe und Fachwerkhäuser wie Haus Fenger-Schöngen, das Pescher Hüsje oder das kleine Wirtshaus St. Wendelin sind in Müngersdorf noch gut erhalten. Auch die Gashäuser in der Vitalisstraße sind Zeugen der langen historischen Geschichte Müngersdorfs.

Wohnen in Köln-Müngersdorf

Müngersdorf ist ein Stadtteil der Gegensätze. Der historische Dorfkern am Äußeren Grüngürtel und die großen Sportanlagen schaffen zusammen ein reizvolles Bild mehrerer Epochen. Direkt im Anschluss breitet sich ein ruhiges Wohnviertel mit traumhaften Villen und Einfamilienhäusern im Norden von Müngersdorf aus. Ganz neue Eigentumswohnungen runden das kontrastreiche Bild von Müngersdorf am ehemaligen Gelände von RTL ab. Im Osten erstrecken sich der Technologiepark und das Industriegebiet.

Wohlhabende Kölner bauten vorzugsweise ihre Villen und Häuser in den fünfziger und sechziger Jahren in Müngersdorf. Bis heute findet sich dort eine hochwertige Baulandschaft mit repräsentativen Villen und großzügigen Einfamilienhäusern auf großflächigen und uneinsehbaren Grundstücken. Einen beachtlichen Vorteil bringt die Nähe von Müngersdorf zum Stadtwald. Sportliche Aktivitäten und lange Waldspaziergänge mitten in der grünen Natur bieten Erholung bei gesunder Luft. Sport gehört zu Müngersdorf. Nicht nur Fußball, sondern auch Reiten und andere Sportarten können in direkter Nähe über Vereine ausgeübt werden. Die Aachener Straße, die von den Römern Via Belgica genannt wurde, gehört mit über 8 Kilometern zu den längsten Straßen Kölns. Cafés, Bäckereien und Brauereien reihen sich an kleine Boutiquen und Buchläden. Zahlreiche historische Funde aus der Römerzeit wurden durch die Besiedelung seit der Antike bei Ausgrabungen gefunden.

Lage und Verkehrsanbindung Köln-Müngersdorf

Müngersdorf grenzt im Norden an Vogelsang und Widdersdorf, im Westen an Junkersdorf und Lövenich, im Süden ebenfalls an Junkersdorf und an Lindenthal, sowie im Osten an Braunsfeld und Ehrenfeld. Die Aachener Straße als Hauptverkehrsstraße wird vom Alten Militärring gekreuzt, der durch den alten Kern des Viertels führt. Öffentliche Verkehrsmittel: Stadtbahn, Stadtbusse und die S-Bahn mit der Haltestelle Köln-Müngersdorf Technologiepark.

Der Bahnhof Belvedere in Müngersdorf

Das Empfangsgebäude des Bahnhofs Belvedere oder Haus Belvedere im heutigen Kölner Stadtteil Müngersdorf ist das älteste Bahnhofsgebäude Deutschlands, das im Original noch erhalten ist. Am 2. August 1839 wurde von der Rheinischen Eisenbahngesellschaft eine sieben Kilometer lange Strecke vom Bahnhof Am Thürmchen in Köln bis zum Endpunkt in Müngersdorf eröffnet.

Die Strecke bildete das erste Teilstück der ersten internationalen Bahnstrecke der Welt (Köln-Aachen-Antwerpen). Der Bahnhof wurde zudem als Ausflugs-Gaststätte für Gäste aus Köln geplant, die die Ankunft der Dampfloks beobachten wollten. Schon ab dem 16. August desselben Jahres verkehrten an vier Tagen in der Woche jeweils sechs Züge zwischen Köln und Müngersdorf in beide Richtungen. Doch die erhofften Umsätze blieben aus. Der Bahnhof wurde deshalb noch im 19. Jahrhundert wieder stillgelegt.

Im Jahr 2010 stand der Bahnhof Belvedere verlassen und leer. Das historische Gebäude war stark sanierungsbedürftig. Durch die Gründung des Förderkreises Bahnhof Belvedere e. V. gelang es, ausreichende Mittel für die Sanierung zu organisieren. Man übernahm die Bauträgerschaft und strebte die kulturelle Nutzung des alten Bahnhofs an.

2015 beteiligte sich die Stadt Köln an den Sanierungs- und Ausbaukosten. Sie übertrug das Gebäude über ein Erbbaurecht an den Förderkreis. Für sein Engagement zum Erhalt des historischen Bahnhofs erhielt der Förderkreis am 29. Oktober die silberne Halbkugel, den Deutschen Preis für Denkmalschutz 2018.

Die Katholische Kirche Sankt Vitalis

Nur nach einer Bauzeit von etwa 18 Monaten wurde die Kirche mit den gewaltigen Türmen vor 125 Jahren eingeweiht. Durch den Architekten Theodor Kremer und dem Müngersdorfer Baumeister Gerhard Denhoven entstand 1890 ein wunderschöner Kirchenbau. Kremer hatte um die Jahrhundertwende bereits um die 30 neogotische und neoromanische Kirchen entworfen. Denhoven baute die Häuser in der Belvedere Straße Nummer 20 und 22.

Zwischen 1959 und 1960 gestaltete der Architekt und Professor Rudolf Schwarz die Kirche St. Vitalis innen radikal um und passte sie an die Bedürfnisse der damaligen Zeit an. Zwischen 1978 und 2004 nahm die Architektin Maria Schwarz weitere Veränderungen im Innenraum vor, die das Innere der Kirche lichtdurchfluteter und klarer erscheinen lassen.

Der Landgasthaus Sankt Wendelin in Köln-Müngersdorf

Der alte Gutshof und liebevoll restaurierte Fachwerkbau Sankt Wendelin in Müngersdorf liegt inmitten des alten Ortskerns von Müngersdorf. Uralte Kastanien machen den Biergarten zu einem Kleinod in der Stadt Köln und laden zum Entspannen bei einem Getränk in ihrem Schatten ein. Geschützt durch eine Hecke scheint der Biergarten eine Oase der Ruhe zu sein. Das Landgasthaus ist beliebt für Feiern. Die Räumlichkeiten bieten Platz für Hochzeiten, Jubiläen oder andere Veranstaltungen.

Das bekannte Rheinenergiestadion des 1. FC Köln

Die Top-Mannschaften spielten im Stadion bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Schweden, Frankreich, Portugal und England kämpften mit Star-Fußballern wie Rooney, Beckham und Ronaldo um den Pokal.

Das Stadion in Köln trägt auch den Namen Deutschlands größter Adventskranz. Die vier Lichttürme werden in der Adventszeit einzeln eingeschaltet. Das Rheinenergiestadion wird nicht nur als Fußballstadion genutzt, sondern auch für Konzert-Veranstaltungen. Nationale und internationale Künstler wie Helene Fischer, Pink, Rolling Stones, Phil Collins, Bon Jovi und Coldplay traten im Stadion auf.

Erholung in Köln-Müngersdorf am Decksteiner Weiher

Eine der ersten Adressen als Ausflugsziel und im Bereich der Freizeitgestaltung und Erholung ist der Decksteiner Weiher. Ein Ort, um die Seele baumeln zu lassen. Am Äußeren Grüngürtel gelegen, verbindet beide Wasserflächen des Weihers ein Kanal. Dieser liegt nur sechs Kilometer vom Dom entfernt. Unvergesslich wird eine Umrundung des Weihers von Geißbockheim, der Berrenrather Straße oder der Bachheimer Straße aus.

An den Ufern des Weihers bilden Kastanienalleen im Sommer einen grünen Baldachin, der Schatten spendet. Im Herbst bieten die Blätter der Bäume ein zauberhaftes Farbenspiel. Doch auch im Frühjahr, wenn die Krokusse blühen, zeigt sich der Decksteiner Weiher von seinen schönsten Seiten. Ein Restaurant am See mit Außenterrasse lädt zum Rasten ein. Für Unterhaltung ist durch einen Minigolf-Platz gesorgt.

Der in den Zwanzigern angelegte Decksteiner Weiher umfasst 20 Hektar. Er entstand im Rahmen einer Umgestaltung des alten Kölner Festungsrings. Zu verdanken haben die Kölner den Weiher einem Liebhaber des Wassersports. Theodor Nußbaum, Leiter des Planungsbüros, hinterließ mit zusätzlichen Anregungen des damaligen Oberbürgermeisters der Stadt Köln, Konrad Adenauer, ein Wasser-Paradies mit einer Ruderstrecke für Rudersportler. Ob Rad fahren, spazieren gehen oder joggen, die Schönheit der Anlage zieht viele Menschen aus der Region an.